Beim Ski-Orientierungslauf (Ski-OL) gilt es, mit Hilfe von Karte und Kompass Kontrollstellen – so genannte "Posten" – in einem Loipennetz in möglichst schneller Zeit auf Ski anzulaufen. Die Route ist dem Läufer dabei freigestellt, genutzt wird das gesamte auf der Karte verzeichnete Netz aus breiten und schmalen Loipen, sowie kleineren, für die Veranstaltung gezogenen Spuren. Gelaufen wird in der freien Technik, die Karte erhält man erst im Startaugenblick, weitere technische Hilfsmittel wie etwa GPS sind nicht erlaubt. Der Start der Läufer erfolgt zeitversetzt, so dass jeder selbst orientieren muss.

Am Postenstandort entlang der Loipe befindet sich eine orange-weiße Postenmarkierung mit einer elektronischen Stempeleinheit, an der der Läufer mit einem mitgeführten Chip berührungsfrei seine Anwesenheit quittiert. Es sind mehrere Posten in vorgegebener Reihenfolge anzulaufen, die Gesamtstrecke vom Start über alle Posten bis ins Ziel bezeichnet man als Bahn.

Es gibt verschiedene Disziplinen unterschiedlicher Länge, von Sprintdistanz mit Siegerzeiten zwischen 10 und 15 Minuten bis hin zur Langdistanz mit Siegerzeiten von bis zu 90 Minuten in den Elitekategorien. Auch Staffelwettbewerbe werden ausgetragen.

Ski-Orientierungslauf bedeutet Bewegung mitten in der freien Natur, kombiniert mit einem Hauch Abenteuer. Die Sportart verbindet physische und geistige Herausforderung gleichermaßen. Ski-Orientierungslauf kann anspruchsvoller Wettkampfsport, aber auch geselliger Breiten- und Familiensport für Jedermann sein.

Ab welchem Alter ist es sinnvoll anzufangen?

Der Einstieg in den Ski-Orientierungslauf kann etwa ab einem Alter von acht Jahren erfolgen. Ab diesem Alter sind Kinder bereits in der Lage, einfache Karten zu lesen. Auch beim Skilanglauf als wichtige Teildisziplin ist das Einstiegsalter vergleichbar.

Wie ist die Verteilung Jungen/Mädchen?

In den Nachwuchskategorien beträgt die Verteilung in etwa 60 % Jungen und 40 % Mädchen.

Betreiben Jungen und Mädchen den Sport gemeinsam?

Ja, Ski-Orientierungslauf kann von Jungen und Mädchen gemeinsam betrieben werden. Und nicht nur das: Ski-OL ist Familiensport, so dass auch die Eltern gleichzeitig aktiv teilnehmen können.

Wie viele Stunden wird der Sport pro Woche etwa in Anspruch nehmen?

Die Häufigkeit und Intensität kann selbst bestimmt werden. Auf Skilanglauftraining entfällt dabei der größte Zeitanteil, rund drei bis fünf Stunden pro Woche. Für die Teilnahme an einem der nur wenigen Wettkämpfe während der Saison im Winter ist in aller Regel jeweils ein ganzer Tag einzuplanen. Meist werden zwei Wettbewerbe am Samstag und Sonntag zu einem ganzen Wettkampfwochenende kombiniert, für das man dann unterwegs ist.

Wie oft wird trainiert?

Die meisten Ski-Orientierungsläufer trainieren Skilanglauf in Skisportvereinen oder individuell, ein- oder mehrmals pro Woche. Darüber hinaus ist das beste Training beim Orientierungssport die Wettkämpfe, hieraus lernt man am meisten. Ein gutes Training für Ski-OL sind somit auch Wettbewerbe im Orientierungslauf oder im Mountainbike-Orienteering über den Sommer.

Wird der Sport das ganze Jahr betrieben oder gibt es Pausen?

Die Saison beim Ski-Orientierungslauf dauert in aller Regel von Dezember bis März, je nach Schneelage. Im Sommer wiederum üben viele Ski-OL-Athleten Orientierungslauf zu Fuß aus.

Ab welchem Alter gibt es Wettkämpfe?

Die unterste Alterskategorie beim Ski-Orientierungslauf sind die Kinderklassen bis 14 Jahre mit Einsteigerstrecken auf adäquatem Anfängerniveau. Das Anforderungsniveau ist jedoch auch für jüngere Kinder geeignet.

Wie viele Wettkämpfe finden in etwa statt?

Schnee- und ausrichterbedingt gibt es in Deutschland pro Winter nur rund drei bis zehn Veranstaltungen. Doch auch die Fahrt ins benachbarte Ausland, wie beispielsweise Tschechien, Österreich oder die Schweiz, lohnt sich. Es werden ausnahmslos bei allen Wettkämpfen passende Einsteigerkategorien angeboten.

Wie weit sind die Anfahrten zu Wettkämpfen?

Ski-OL-Wettkämpfe sind auf das Vorhandensein von Loipennetzen angewiesen, so dass sie in aller Regel in Wintersportzentren stattfinden. Dadurch und bedingt durch die geringe Anzahl an Veranstaltungen ist meist mit einer mehrstündigen Anfahrt zu rechnen. Aus diesem Grund werden meist zwei Veranstaltungen zu einem Wettkampf-Wochenende zusammengefasst, damit sich die Anreise lohnt.

Wie sehr kann/muss man sich als Eltern einbringen?

Helfende Hände der Eltern, beispielsweise als Betreuer oder Fahrer, sind natürlich auch beim Ski-Orientierungslauf willkommen. Vor allem aber ist Ski-OL ein Mitmachsport. Während die Kinder im Training oder Wettkampf aktiv sind, können sich auch die Eltern die Ski anschnallen und sich selbst am Ski-OL versuchen.

Wie hoch sind in etwa die Mitgliedsbeiträge?

Häufig wird Ski-Orientierungslauf von einer Orientierungslaufabteilung in einem Großverein betrieben. Hier richten sich die Mitgliedsbeiträge natürlich nach dem Hauptverein. Eigene Abteilungsbeiträge für OL sind darüber hinaus aber nicht üblich.

Eigenständige Orientierungssportvereine bieten hingegen oft den Vorteil vergleichsweise geringer Mitgliedsbeiträge, teilweise sogar im Bereich von nur 20 bis 30 Euro für Erwachsene und teils 10 Euro oder sogar darunter für Kinder – pro Jahr!

Welche Ausrüstung muss man selbst besorgen und was kostet diese?

Benötigt wird zum einen Skilanglaufausrüstung (Ski, Schuhe, Stöcke), die in der Größenordnung von rund 300 Euro liegt. Hier gibt es häufig die Möglichkeit, auf einem Skibasar passende Ausrüstung günstig zu erhalten.

Zum anderen ist für den Ski-OL speziell ein Kartenbrett erforderlich, das vor die Brust geschnallt wird. Professionelle Modelle gibt es hier bei Orientierungslauf-Shops im Internet für rund 70 Euro, aber auch das Selbstbasteln von eigenen Modellen zum Materialpreis ist eine Alternative. Hilfreich kann auch ein Plattenkompass sein, den es ab rund 20 Euro gibt.

Zu guter Letzt wird beim Ski-OL ein so genannter SPORTident-Chip für die Zeitnahme verwendet. Die so genannte SIAC (SPORTident Active Card) liegt im Preissegment von rund 65 Euro, es werden aber auch stets Leih-Chips für eine Leihgebühr von rund 3 bis 5 Euro bereitgestellt.

Wie oft wird neue Ausrüstung benötigt?

Die SIAC, das Kartenbrett und der Kompass halten viele Jahre, bei manchen ein Sportlerleben lang. Alle paar Jahre ist in aller Regel neue Skiausrüstung erforderlich, sei es durch Größenwachstum der Kinder, Materialverschleiß oder auch einmal einem Ski- oder Stockbruch.

Wie viele Vereine gibt es?

In Deutschland gibt nur eine Handvoll Vereine, die Ski-OL im Angebot haben. Die Schwerpunkte liegen hierbei wintersportbedingt in Sachsen, in Thüringen, im Harz und in Südbayern.

Gibt es eine Übersicht über alle Vereine?

Eine Übersicht über alle aktiven Orientierungssport-Vereine – sowohl als Karte als auch als Liste – ist hier zu finden: https://o-sport.de/orientierungssport/vereine. Setzt man dort den Filter "Ski-OL", erhält man alle Vereine, die explizit die Sportart Ski-Orientierungslauf im Angebot haben.

Suche über tinongo.

Wie viele Mitglieder gibt es?

In Deutschland gibt es rund 150 bis 200 aktive Ski-Orientierungsläufer.

Gibt es eine Nationalmannschaft?

Ja, im Ski-Orientierungslauf gibt es eine Nationalmannschaft, die an den Welt- und Europameisterschaften und im Weltcup für Deutschland an den Start geht.

Wie gut ist die Nationalmannschaft?

Deutschland zählt im Ski-Orientierungslauf nicht zu den weltbesten Nationen und kann – insbesondere aufgrund nahezu nicht vorhandener finanzieller Ausstattung von Verbandsseite – in aller Regel nicht mit der Weltspitze mithalten. Diese bilden insbesondere Russland und die skandinavischen Länder.

Ist die Sportart Olympisch?

Ski-Orientierungslauf ist als Sportart vom IOC anerkannt, wird aber bislang bei den Olympischen Winterspielen nicht ausgetragen.

Kann man Profi werden?

Nein, aber da Ski-OL Kerndisziplin bei den CISM Winter Games (Militärweltspiele) ist, wäre ein Karriereweg bei der Bundeswehr möglich.

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko?

Das Verletzungsrisiko beim Ski-Orientierungslauf ist sehr gering.

Welche Verletzungen sind typisch?

Wenn überhaupt, dann kommt es zu Prellungen oder Stauchungen nach Stürzen auf technisch anspruchsvollen Loipenabschnitten.

Gibt es gesundheitliche Spätfolgen?

Nein. Es gibt keinerlei gesundheitliche Spätfolgen. Im Gegenteil hält Ski-OL durch die geistige Beanspruchung und die Bewegung an der frischen Luft bis ins hohe Alter geistig fit.