Tinongo

Badminton

Geeignet ab
6 Jahren
Typ der Sportart
Ballsport
Einzel- / Mannschaftssport
EinzelsportMannschaftssport
Indoor / Outdoor
Indoor
Kosten pro Jahr von / bis
100,- bis 400,-
Zeitaufwand pro Woche
ca. 2 Stunden
Website des Verbands
http://www.badminton.de/
Vereinsübersicht
Badminton Vereine auf Tinongohttps://www.badminton.de/der-dbv/landesverbaende/

Die Sportart

Badminton ist doch Federball? Von wegen!

Wer kennt es nicht? Federball? Ein beliebter Sport bei Kindern auf der Wiese hinter dem Haus. Wenn man diesen Sport nun im Verein betreibt, dann heißt er eben Badminton. So die weitverbreitete Meinung. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass Federball und Badminton ein ganz zentraler Punkt unterscheidet.

Beide Sportarten werden zwar mit der mehr oder weniger gleichen Ausrüstung gespielt, verfolgen aber unterschiedliche Ziele. Während es beim Federball darum geht, sich den Ball so oft wie möglich zuzuspielen (der Rekord liegt bei über 2.000 Schlägen), versucht man im Badminton den Ball so zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht erreichen kann.

Gespielt wird dabei in der Halle, da der leichte Federball zu windanfällig ist, als dass Badminton im freien ernsthaft betrieben werden könnte.

Komm, wir gehen in die Kirche. Badminton spielen.

Die heutigen Sporthallen, in denen Badminton gespielt wird, müssen eine Mindesthöhe von 5 Metern aufweisen. Solche Hallen waren Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts nur schwer zu finden. Man brauchte also hohe Räume, die auch breit genug waren und idealerweise auch noch Platz für Zuschauer boten. Das führte dazu, dass Kirchen kein ungewöhnlicher Ort für Badmintonspiele waren. Das Mittelschiff war hoch genug, der Gang breit genug und die Kirchenbänke waren ideale Tribünen.

Auch wenn die ersten Badmintonvereine in Deutschland bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet wurden, so wurde dieser Sport erst Anfang der 50er Jahre populärer. Sicherlich half hier, dass der erste Präsident des neu gegründeten Badminton-Verbands gleichzeitig der Gründer von Haribo war.

Seit 1992 ist Badminton auch Teil des olympischen Programms. Aber auch im Freizeitsportbereich erfreut sich der Sport großer Beliebtheit. Neben den etwa 188.000 in Vereinen organisierten Spielern betreiben noch über 4 Millionen Personen diesen Sport in ihrer Freizeit, ohne einem Verein anzugehören.

Podcast

Im Blog gibt es übrigens einen Podcast mit Fabienne Deprez. Die Europameisterin und 2006 jüngste jemals eingesetzte Bundesligaspielerin erzählt, wie sie zum Badminton gekommen ist. Eine Sportart, die in Asien sehr beliebt und angesehen ist, aber in Deutschland weitgehend ein Schattendasein führt. Dabei ist die Sportart olympisch!

Fabienne erzählt uns von ihren Anfängen, von der Zeit im Internat und auch davon, warum sie manchmal nur mit Polizeieskorte unterwegs sein kann. Auch gehen wir der Frage nach, ob sie eine gute Staubsaugervertreterin wäre oder besser eine Rennfahrerin.

Was ist das Ziel?

Zwei (Einzel) bis vier (Doppel) Spieler stehen sich auf dem Feld gegenüber. Es wird zumeist in zwei Gewinnsätzen gespielt. Jeder einzelne Satz endet, wenn der erste Spieler 21 Punkte erspielt hat. Maximal können drei Sätze gespielt werden.

Warum Badminton?

  • Für die ganze Familie möglich
  • Ausübung bis ins hohe Alter möglich
  • Geschlechterübergreifend (Mannschaften werden aus männlichen und weiblichen Spielern gebildet)
  • Wettkampf auf dem Feld, Freundschaften in der Halle
  • Beinhaltet Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit, schnelle Reaktionen durch hohes Tempo, taktische Aspekte gerade im Doppel und Mixed
  • Badminton ist ein ganzjähriger Sport

Allgemeines

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, mit Badminton anzufangen?

Ab 6 Jahre ist Badminton möglich. Gruppen für diese Altersklasse können aber nicht von jedem Verein angeboten werden.
Der Einstieg ist weiterhin jederzeit möglich. Sogar für Erwachsene lohnt sich der Einstieg. Viele Vereine bieten inzwischen auch Eltern-Kind-Gruppen an.

Wie ist die Verteilung Jungen/Mädchen?

Im Jugendbereich bis 18 Jahren sind etwa 44% der Athleten weiblich und 56% Männlich.

Betreiben Jungen und Mädchen den Sport gemeinsam?

Badminton wird gemeinsam betrieben, sowohl im Training, als auch im Wettkampf.

Beim Wettkampf gibt es zwei Formen: Turniere, bei denen Einzel (JungenE, MädchenE), Doppel (JungenD, MädchenD) und Mixed gespielt wird, oder einzelne Disziplinen, aber immer mit Jungen und Mädchen gemeinsam in der Halle.

Punktspiele, bei denen verschiedene Formen möglich sind: Reguläres Punktspiel mit 2 Jungendoppeln, 1 Mädchendoppel, 1 Mixed, 3 Jungeneinzeln und 1 Mädcheneinzel (mindest. 4 Jungen und 2 Mädchen). Minimannschaften mit 2 Doppeln und 4 Einzeln (mindest. 4 SpielerInnen). Bei dieser Variante spielen Jungen und Mädchen gemeinsam gleichberechtigt im Team.

Zusammen gespielt wird bis ins hohe Alter (Altersklassen O75), sowohl im Turnierbereich, als auch im Punktspielbetrieb. Der normale Punktspielbetrieb wird mit regulären Mannschaften, generationsübergreifend (s.o.) durchgeführt. Breitensportligen können hier abweichende Regelungen treffen.

Zeitaufwand

Wie viele Stunden wird der Sport pro Woche etwa in Anspruch nehmen?

Im Breitensportbereich 2 Stunden/Woche.
Turniere dauern mindestens einen Tag, je nachdem wie viele Disziplinen gespielt werden, auch mal ein ganzes Wochenende.
Punktspiele dauern 1,5-2,5 Stunden. Bei Blockspieltagen einen halben bis ganzen Tag. Auch Punktspiele finden nicht jedes Wochenende statt. Das hängt von den Staffelgrößen der Region ab. Turniere und Punktspiele finden nicht jedes Wochenende statt.

Wie oft wird trainiert?

Im Breitensportbereich 1 – 2x pro Woche. Wenn es in Richtung Leistungssport geht deutlich mehr.

Wird der Sport das ganze Jahr betrieben oder gibt es Pausen?

Badminton kann man das ganze Jahr betreiben. Es bleibt aber ein Hallensport, da der Federball sehr windempfindlich ist. Die Punktspielsaison geht von September – April. Im Turnierbereich findet gerade ein Umbruch statt. Hier soll ein ganzjähriger Betrieb aufgebaut werden. Auch jetzt werden in den turnierärmeren Monaten Turniere von privaten Veranstaltern/Vereinen angeboten.

Ab welchem Alter gibt es Wettkämpfe?

Bei den meisten Turnieren ist die unterste Klasse U11. Es gibt aber auch schon einige Veranstalter, die U10, U9, U8 und U7 anbieten. Dort wird dann oft mit veränderten Regeln gespielt.

Wie viele Wettkämpfe finden in etwa statt?

Bei Turnieren ist die Häufigkeit von den Fähigkeiten und der Leistungsbereitschaft abhängig. Die Spanne umfasst ca. 2-15 Wertungsturniere. Freie Turniere bieten oft mehrere Leistungsklassen an und finden häufig in den Monaten Mai bis August statt.

Punktspiele werden meistens von September – April ausgetragen. Die Staffeln sind zwischen 4 bis 10 Mannschaften stark, mit jeweiligem Hin- und Rückspiel.

Wie weit sind die Anfahrten zu Wettkämpfen?

Die Anfahrtswege sind je nach Ebene verschieden. Die kleinste Ebene, Kreis, hat Anfahrten von ca. 1 Stunde, auf Bezirksebene dann auch bis zu 2 Stunden. Auf Ebene der Bundesländer landesweit und auf DBV-Ebene sind die Wege dann deutschlandweit. Da wäre die Information im Verein günstiger für einen Überblick, was der jeweilige Verein und/oder der Landesverband anbietet.

Wie sehr kann/muss man sich als Eltern einbringen?

Cafeteriamitarbeit bei Turnieren im eigenen Verein, Fahrdienste und Betreuer sind immer gern gesehen. Möglichkeiten sich als Trainer, Schiedsrichter einzubringen gibt es viele. Entsprechende Ausbildungen werden von den Landesverbänden angeboten. Auch werden immer wieder Funktionäre gesucht von den Vereinen, über die Landesverbände, bis hin zum DBV.

Kosten

Wie hoch sind in etwa die Mitgliedsbeiträge?

Das variiert meistens mit dem Angebot.

Beispiel Festbetrag für alle Sparten (Sport so viel man möchte und was man möchte):
einzelnes Kind oder Jugendlicher bis 18 Jahre -> 60€/Jahr
Familienbeitrag bis 210€/Jahr

Beispiel Grundbeitrag + Spartenbeitrag (monatlich):
4,50€ + 13,-€ (Badminton) Jugendlicher
6,50€ + 18,-€ (Badminton) Erwachsene
Hier sind aber noch weitere Staffelungen sowie verschiedene Familienregelungen möglich.

Welche Ausrüstung muss man selbst besorgen und was kostet diese?

Benötigt werden Hallensportschuhe, Sportkleidung (T-Shirt, Sporthose). Für Anfänger haben die meisten Vereine Badmintonschläger im Verleih. Gute eigene, für Anfänger, bekommt man ab 40€. Bälle für das Jugendtraining werden meistens gestellt.

Wenn man sich für Badminton als Hauptsport entscheidet sind die Grenzen natürlich weiter mit spezieller Badmintonkleidung und teureren Schlägern.

Wie oft wird neue Ausrüstung benötigt?

Sportschuhe und Sportkleidung müssen gerade im Wachstum sowieso oft neu gekauft werden. Der Schläger geht nur bei nicht fachgerechter Behandlung kaputt. Ab und zu ist eine neue Besaitung fällig.

Verbreitung

Wie viele Badminton-Vereine gibt es?

Ca. 2.500 Vereine bundesweit.

Gibt es eine Übersicht über alle Vereine?

Vereine können teilweise über die Landesverbände gesucht werden.

Suche über tinongo.

Wie viele Mitglieder gibt es?

In etwa 188.000.

Karriere

Gibt es eine Nationalmannschaft?

Ja.

Wie gut ist die Nationalmannschaft?

Die Nationalmannschaft Herren, Damen und Mixed gehören zu den TOP 3 Nationalmannschaften in Europa. Bei der Mixed EM im März 2017 wurde die Bronzemedaille gewonnen.

Ist Badminton olympisch?

Ja.

Kann man Profi werden?

Man kann Profi Badmintonspieler werden. Bei guten Leistungen in der aktiven Zeit ist es möglich seinen Lebensstandard mit dem Sport zu finanzieren. Häufig werden die Sportler über die Deutsche Sporthilfe oder die Bundeswehr finanziert.

Gesundheit

Wie hoch ist das Verletzungsrisiko?

Wie in jeder Sportart sollte man sich vor dem Training/Spiel gut auf den sportlichen Einsatz vorbereiten. Ein gutes Warm-up, Dehnübungen, Cool-down, Ausrollen mit der Faszienrolle fördern die körperliche Gesundheit und schützen vor Verletzungen. Badminton hat kein erhöhtes Verletzungsrisiko zu anderen Sportarten.

Welche Verletzungen sind typisch?

Durch die schnellen Sprints und Stopps auf dem Hallenboden, besteht die Gefahr mit dem Fuß umzuknicken. Hierbei kann es Bänderdehnungen kommen. Allerdings, wie schon voran beschrieben, besteht kein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Gibt es gesundheitliche Spätfolgen?

Im Rahmen des Breitensports sind in keinem erhöhten Maß mit Spätfolgen zu rechnen.